Wie berechnet sich der Zinssatz?
Bei der Aufnahme von Darlehen sowie bei einigen Investitionsmöglichkeiten von Kapital wird ein Zinssatz auf das geliehene oder angelegte Geld vereinbart. Der Zinssatz wird grundsätzlich in Prozent angegeben und bezieht sich auf einen bestimmten Zeitraum. Hierbei handelt es sich oftmals um ein Jahr, erkennbar an der Abkürzung „p. a.“ (lat. „pro anno“, zu dt. „pro Jahr“).
Der wichtigste bestehende Zinssatz ist der sogenannte Leitzins. Dieser wird von den Zentralbanken – bei uns die Europäische Zentralbank – festgelegt, regelmäßig bewertet und angepasst und beeinflusst dabei direkt die Preise für Geldleihen sowie -anlagen. Einfach erklärt stellt er für Banken und andere Unternehmen bzw. Institutionen das wichtigste Orientierungsmittel in der Geld- und Währungspolitik dar.
Nehmen Sie ein Darlehen für die Finanzierung einer Immobilie oder für eine andere private Anschaffung auf, so wird in erster Linie der Leitzins von Ihrer kreditgebenden Bank als Grundlage der Berechnungen herangezogen. Den individuellen Zinssatz Ihrer Geldleihe beeinflussen allerdings noch viele weitere Faktoren, über die das Kreditinstitut ihr persönliches Risiko ermittelt. Hierzu zählen zunächst die Konditionen des Darlehens, also Kreditart, Verwendungszweck, Darlehenshöhe und Laufzeit. Gerade große Kredite, die über lange Zeit zurückgezahlt werden, stellen ein höheres Risiko für die Bank dar, wodurch sie als Absicherung den Zinssatz erhöht. Auch Ihre Bonität wirkt sich auf die Verzinsung des Darlehens aus. Verfügen Sie über ein hohes, geregeltes Einkommen, weitere Sicherheiten und sind Sie bisher noch nie in Zahlungsverzug bei Geldleihen oder Mietzahlungen geraten, so fällt der Zinssatz für Ihren Kredit niedriger aus.
Es werden immer zwei Zinssätze bei Darlehen angegeben: der Nominalzins und der effektive Jahreszins. Für einen Vergleich verschiedener Kredite sollten Sie dabei immer den effektiven Jahreszins hinzuziehen, denn dieser enthält bereits den Nominal- bzw. Sollzins und berücksichtigt darüber hinaus noch andere Faktoren wie etwa Auszahlungskurs, Laufzeit und Tilgungsrate. Als Formel für einen Richtwert („Uniform-Methode“) gilt:
Die Uniform-Methode ermöglicht Ihnen jedoch lediglich eine grobe Abschätzung des Effektivzinssatzes. Finanzdienstleister setzen zur Berechnung eine detailliertere und genauere Methode ein, die sogenannte PAngV-Effektivverzinsung (PAngV = Preisangabenverordnung). Bei Verbraucherdarlehen ist es zudem gesetzlich vorgeschrieben, den effektiven Jahreszins im Vertrag anzugeben.
Mit unserem Zinsrechner können Sie direkt hier sowohl Ihren Soll- als auch Effektivzins für ein Darlehen berechnen. Um beispielsweise den Effektivzinssatz zu ermitteln, geben Sie einfach Darlehensbetrag, anfängliche Tilgung, Sollzinssatz und Nebenkosten ein und erhalten so den effektiven Jahreszins angezeigt – probieren Sie es kostenlos und unverbindlich aus!