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Was ist die Bonität und was sagt sie aus?

Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit von Darlehensnehmern bezeichnet, also von Personen, Unternehmen oder Staaten. Die Bonität gibt Aufschluss über die Verlässlichkeit des Darlehensnehmers bei Zahlungen sowie über seine Fähigkeit, ein aufgenommenes Darlehen zu tilgen. Somit dient die Bonität Geldinstituten und anderen Finanzdienstleistern dazu, die Risiken bei der Vergabe von Krediten, bspw. Immobiliendarlehen oder Privatkrediten, abzuschätzen.

Bei privaten Kreditnehmern ist der Umfang einer Bonitätsprüfung vom beantragten Kredit abhängig. Je risikoreicher der Kredit ist, umso umfangreicher ist auch die Prüfung der Bonität. Wichtiger Bestandteil der Bonitätsprüfung ist die Anfrage bei sogenannten Auskunfteien. Hier kann der Kreditgeber Informationen über das Zahlungsverhalten des Kunden bei anderen Unternehmen erhalten und bekommt eine Bonitätseinschätzung der Auskunftei auf Basis der vorliegenden Informationen über den Kunden.

Eine bekannte Auskunftei ist die Schufa. Sie ermittelt den Schufa-Score für nahezu jede Person in Deutschland. Je höher der Score-Wert auf einer Skala von 0 bis 100 ausfällt, desto höher wird die Kreditwürdigkeit eingeschätzt. Der Score allein ermöglicht jedoch noch keine vollständige Aussage.

Neben den Informationen der Auskunfteien bilden beispielsweise Angaben zum Arbeitsverhältnis und zu den jeweiligen Lebensumständen die Basis für eine Bonitätseinschätzung. Berücksichtigt werden unter anderem

  • Alter, Familienstand und Kinder 
  • Wohnort 
  • ausgeübter Beruf
  • Art und Höhe regelmäßiger Einkünfte 
  • Rahmenbedingungen des aktuellen Arbeitsverhältnisses (Probezeit, Befristung und Ähnliches).

Die finanziellen Aspekte, die in die Bonität einfließen, sind allen voran die regelmäßigen monatlichen Einkünfte, die regelmäßigen monatlichen Ausgaben sowie das vorhandene Vermögen des potenziellen Kreditnehmers. Auch das bisherige Zahlungsverhalten bei bestehenden oder vergangenen Geldleihen findet Berücksichtigung. 

Aus diesen Informationen ermitteln die Kreditinstitute einen jeweils eigenen Score-Wert, der zur internen Bonitätseinschätzung des potenziellen Kreditnehmers dient. Die Scoring-Verfahren unterscheiden sich im Detail von Kreditgeber zu Kreditgeber und unterliegen gemäß einem Urteil des Bundesgerichtshofs dem Geschäftsgeheimnis.

Die Bonität gibt also an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Kredit wie vereinbart zurückgezahlt werden wird. Eine ausreichende Bonität ist die Grundvoraussetzung für die Vergabe von Krediten und bestimmt maßgeblich deren Konditionen. Je besser die Bonität bewertet wird, desto günstiger ist die Verzinsung des Kredits, da für ein niedrigeres Kreditrisiko weniger Zins einkalkuliert werden muss. Bei einer niedriger bewerteten Bonität hingegen – zum Beispiel infolge häufiger Überziehung des Dispo-Kredits oder durchgeführter Mahnverfahren – erhält der Kreditnehmer weniger günstige Kreditkonditionen angeboten, da der Kreditgeber in den Sollzins Risikozuschläge einkalkulieren muss.

Die meisten Banken vergeben Kredite nur an Kunden mit guter bis mittlerer Bonität, da sie Kreditausfälle nach Möglichkeit vermeiden wollen. Stuft ein Kreditgeber die Bonität als zu niedrig ein, wird kein Darlehen bewilligt. Der Kreditgeber schätzt dann das eigene Verlustrisiko als zu hoch ein. Die mögliche Kredithöhe ist bei ausreichender Bonität davon abhängig, ob der Kunde die monatliche Belastung der Kreditraten tragen kann, die erforderlich ist, um den Kredit in einer angemessenen Zeit zurückzuzahlen.

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