Wohngebäudeversicherung: Was ist wichtig bei den Leistungen?
Als Versicherungsnehmer ist es unerlässlich, genau zu wissen, welche Leistungen die Wohngebäudeversicherung bietet. Denn nur ein Vergleich der Leistungen ermöglicht Ihnen einzuschätzen, ob die Kosten für einen bestimmten Tarif angemessen sind. Zu den wichtigsten Leistungen der Wohngebäudeversicherung gehören folgende versicherte Gefahren:
- Feuer
- Sturm (ab Windstärke 8)
- Hagel
- Leitungswasser
- erweiterte Elementargefahren (Naturgefahren) – nur zusätzlich versicherbar
Je nach der Art des Schadens stellt sich den Versicherungsnehmern oft die Frage, ob nun die Gebäudeversicherung oder die Hausratversicherung für den Schaden aufkommen wird. Im Grunde ist das gar nicht so schwer: Die Hausratversicherung zahlt bei Schäden an den Einrichtungsgegenständen, wie etwa Möbel, Teppiche, Leuchten, Gardinen und Dekoration. Aber auch bei Schäden an den Gebrauchsgegenständen, wie Kleidung, Schuhe, Geschirr, Haushaltsgeräte, Heimelektronik, Tonträger, Bücher, Wertsachen, Fahrrädern, Sportgeräten oder Krankenfahrstühlen und bei Schäden an den Verbrauchsgegenständen, wie Nahrungs- und Genussmittel, Kosmetik sowie Vorräte.
Die Gebäudeversicherung erstattet Schäden, die am versicherten Gebäude und seiner Gebäudebestandteile sowie am Gebäudezubehör entstehen können. Das sind z. B. die Mauern, das Dach, die Fenster und Türen, aber auch die Klingelanlage, die Antennenanlage, Jalousien, Rollläden, die direkt an das Haus angebaute Terrasse, Einfriedungen und Wegbefestigungen auf dem Versicherungsgrundstück, Badewannen und maßgeschneiderte Einbaumöbel und Einbauküchen.
Wohngebäudeversicherung: Was ist wichtig bei Feuer?
Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) haben die Versicherer allein im Jahr 2022 rund 1,6 Milliarden Euro an Schadenaufwand für Feuerschäden an Wohngebäuden gehabt. Feuer gehört zu den Risiken, die schnell zum Totalschaden am Haus führen können. Wird ein Brand erst spät bemerkt, kann die Feuerwehr häufig lediglich das Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhindern. Und auch wenn das Löschen gelingt, fallen meist sehr hohe Sanierungskosten an. Neben den direkten Brandschäden sorgen Rauch, Ruß und das Löschwasser für oft große Schäden. Die Wohngebäudeversicherung deckt das Feuerrisiko gegen eine im Verhältnis zur möglichen Schadenshöhe niedrige Prämie ab. Dabei leistet die Feuerversicherung der Wohngebäudeversicherung neben Schäden durch einen Brand auch bei Schäden durch:
- Blitzschlag
- Explosion
- Implosion
- Anprall von bemannten Luftfahrzeugen, seiner Teile oder seiner Ladung
Wohngebäudeversicherung: Was ist wichtig bei Wasser?
Ein weiterer Bestandteil der Leistungen der Wohngebäudeversicherung ist der Schutz gegen einen Wasserschaden. Inbegriffen sind grundsätzlich Schäden, die durch bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser entstehen. Grund- und Hochwasser, Putzwasser oder Wasser aus Becken oder Aquarien ohne Wasseranschluss ist dagegen ausgeschlossen. Inbegriffen sind auch Schäden, die Abwasser verursacht, denn auch hier handelt es sich um Leitungswasser. heim-und-immobilie.de empfiehlt, verschiedene Tarife in einem Test einem Vergleich zu unterziehen. Denn im Versicherungsumfang gegen einen Wasserschaden sind deutliche Unterschiede möglich: Einige Anbieter schließen Rohre z. B. außerhalb des Gebäudes und außerhalb des Versicherungsgrundstückes oder unterhalb der Bodenplatte von der Leistungspflicht aus.
Schäden durch bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser lassen sich auch mit größter Vorsicht nicht vollständig vermeiden. Zu den häufigsten Ursachen gehören folgende:
- Bruchschäden an Rohren, Abflüssen oder Armaturen
- Korrosion an Leitungen aus Kupfer oder Stahl
- Schäden durch versehentliche Bohrungen in das Rohrsystem
- Verstopfungen
- Frostschäden
- Undichtigkeiten an Verbindungsstücken oder Lötstellen
Ein Wasserschaden ist tückisch. Häufig entsteht er durch kleine Undichtigkeiten und bleibt lange unbemerkt. Der Schaden an der Bausubstanz ist dann oft bereits groß, wenn die Feuchtigkeit bemerkt wird. Die Kosten für die Trocknung und die Sanierung sind immens. Wohngebäudeversicherer haben im Jahr 2019 über drei Milliarden Euro für etwas mehr als eine Million Schäden ausgezahlt.
Wohngebäudeversicherung: Was ist wichtig bei Sturm und Hagel?
Abgedeckte Dächer und auf das Haus gestürzte Bäume sind typisch nach einem Sturm. Die Wohngebäudeversicherung kommt für solche Schäden auf, wenn die Windstärke mindestens den Wert 8 (stürmischer Wind gemäß Beaufort-Skala) erreicht hat. Es gibt aber auch Tarife einiger Versicherer, die ohne eine Benennung einer Mindestwindstärke für Sturmschäden aufkommen. Diese können Sie in unserem Tarifvergleich für Wohngebäudeversicherungen finden. Hagelschäden dagegen erstattet die Wohngebäudeversicherung unabhängig von der Windstärke. Hier kommt es häufig zu:
- Glasbruch
- Zerstörten Dachziegeln
- Beschädigten Rollläden und Markisen
Nicht immer ist die Rechtslage und damit einhergehend die Frage, welche Versicherung den Schaden reguliert, eindeutig. Stürzt beispielsweise ein Baum durch einen Sturm um, sind folgende Kriterien bei der Schadensbewertung zu beachten:
- Grundstück, auf dem der Schaden entstanden ist
- Grundstück, auf dem der Baum steht oder stand
- Vorheriger Zustand des Baumes (Krankheit/Schädigung)
Bei Schäden an Ihrem Haus oder an mitversicherten Nebengebäuden zahlt Ihre Gebäudeversicherung- egal, ob der Schaden durch einen Ihrer Bäume, des Nachbarn oder auch von öffentlichem Grund aus entstanden ist. Betrifft der Sturmschaden bewegliches Inventar im Haus, leistet die Hausratversicherung. Hat ein Baum an einem Fahrzeug einen Schaden verursacht, zahlt dessen Teilkaskoversicherung. Ist das Kfz nur haftpflichtversichert, kann unter Umständen die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung des Baumbesitzers den Schaden übernehmen.
Falls einer Ihrer Bäume das Eigentum eines anderen beschädigt, zahlt gegebenenfalls auch Ihre Haftpflicht, etwa dann, wenn der Baum schon vor dem Ereignis krank oder morsch war und Sie ein Verschulden trifft.
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Wohngebäudeversicherung: Was ist wichtig bei den Leistungsausschlüssen?
Nicht alle Punkte, die ein Risiko für ein Wohngebäude bedeuten, lassen sich über die Wohngebäudeversicherung versichern. Von den Leistungen ausgeschlossen sind unter anderem Schäden durch:
- Kernenergie, radioaktive Strahlung
- Kriege, kriegsähnliche Handlungen
- innere Unruhen, Revolten, Rebellion, Streiks oder Aussperrungen
- grob fahrlässig verletzte Obliegenheiten
- vorsätzliche Herbeiführung durch den Versicherungsnehmer oder seiner Angehörigen
- Naturgefahren (Überschwemmung, Rückstau, Schneedruck, Lawinen, Erdrutsch, Erdsenkung, Erdfall, Erdbeben, Vulkanausbruch)
- Schäden durch Grundwasser
Der Schutz gegen einen durch grobe Fahrlässigkeit oder grob fahrlässig verletzte Obliegenheiten (Sicherheitsvorschriften) verursachten Schaden kann je nach Versicherer und Tarif mitversichert werden. Wir empfehlen diese ergänzende Absicherung, da es ansonsten im Schadensfall zu Kürzungen bei den Leistungen kommen kann.
Ebenso ist dem zusätzlichen Einschluss der Versicherung gegen Naturgefahren über den Zusatzbaustein Elementarschäden ein besonderes Augenmerk zu schenken. Denn nur dann genießt Ihr Haus auch Schutz gegen enorme Schäden infolge von:
- Starkregen, Hochwasser, Überschwemmung, Rückstau
- Schneedruck, Lawinen
- Erdrutsch, Erdsenkung, Erdfall, Erdbeben
- Vulkanausbruch
Für die Risikobewertung der Elementarversicherung nutzen die Versicherer ein vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entwickeltes Zonierungssystem (ZÜRS Geo: Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen), welches alle Adressen im Bundesgebiet in vier entsprechende Gefährdungsklassen unterteilt. Je höher die Gefährdungsklasse ist, in die eine Immobilie aufgrund ihres Standorts eingestuft wird, desto größer ist das Überschwemmungsrisiko und desto teurer wird eine Versicherung dieses Gebäudes gegen Elementarschäden. Die meisten Gebäude in Deutschland stehen in den ZÜRS-Zonen 1 und 2 mit nur geringem Risiko. Versicherer orientieren sich zwar am ZÜRS, nehmen die Tarifierung des Risikos für das Gebäude jedoch individuell vor. Daher können sich die Tarifbeiträge von Versicherer zu Versicherer stark unterscheiden. Ein Vergleich lohnt sich also.
Wohngebäudeversicherung: Was ist wichtig bei Test und Vergleich?
Die Merkmale, anhand derer die Versicherungsgesellschaften die Höhe der Beiträge berechnen, bewerten diese höchst unterschiedlich. So stufen einige Gesellschaften ein 30 Jahre altes Gebäude bereits als einen Altbau ein, der höhere Kosten für die Versicherung rechtfertigt. Andere Versicherer nehmen eine solche Einstufung zum Beispiel erst ab einem Gebäudealter von 40 Jahren vor.
Die Beurteilung des Risikos sowie die Behandlung von Vorschäden liegen in der Verantwortung der jeweiligen Versicherungsgesellschaften.
Die Kosten für eine Gebäudeversicherung sagen meist wenig über die tatsächlichen Leistungen aus, die in der Police mitversichert sind. Die Preisspanne der Angebote erstreckt sich von ca. 80 Euro im Jahr bis hin zu mehreren hundert Euro. Aufgrund der vielen möglichen zusätzlichen Einschlüsse, lässt sich eine präzise Aussage über die Kosten ohne eine genaue Berechnung und ohne den umfänglichen Vergleich der Leistungen kaum treffen.
Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, immer selbst einen Vergleich durchzuführen. Mit dem kostenlosen und unabhängigen Tarifvergleich auf heim-und-immobilie.de ermitteln Sie den Versicherungsbeitrag Ihrer Gebäudeversicherung sehr einfach selbst.
Im Ergebnis erhalten Sie eine Übersicht über zahlreiche Tarife verschiedenster Versicherer, darunter auch Testsieger, damit Sie die Leistungen und die Kosten für Ihre Wohngebäudeversicherung direkt gegenüberstellen können. Haben Sie Ihren Wunschtarif gefunden, können Sie Ihre neue Wohngebäudeversicherung direkt online und ohne Unterschrift abschließen. Gerade dann, wenn Sie im Besitz einer schon in die Jahre gekommenen Wohngebäudeversicherung sind lohnt sich der Vergleich. Denn die Stiftung Warentest machte in ihrem Test für Wohngebäudeversicherungen in der Ausgabe 3/2021 der Zeitschrift Finanztest darauf aufmerksam, dass gerade ältere Gebäudeversicherungen teils gefährliche Deckungslücken aufweisen und zudem oft zu teuer sind.
Mit Hilfe des kostenlosen und unabhängigen Tarifvergleiches für Wohngebäudeversicherungen auf heim-und-immobilie.de können Sie oft besseren Versicherungsschutz zu günstigeren Beiträgen finden.