Wertermittlung 1914 für Gebäude
Angenommen, im Jahr 2005 hat der Bau eines Hauses 250.000 Euro gekostet. Nach einem Vollbrand muss die Ruine abgerissen und das Haus neu errichtet werden. Wegen gestiegener Baupreise und Umweltschutzanforderungen kostet der Neubau heute jedoch erheblich mehr als damals. Würde die Gebäudeversicherung damals mit einer Versicherungssumme in Höhe von 250.000 Euro abgeschlossen worden sein, bestünde heute eine Unterversicherung, denn der Versicherer würde nur einen Teil der Baukosten übernehmen.
Daher ermitteln die meisten Versicherer die Versicherungssumme für die Gebäudeversicherung über den fiktiven Wert 1914 in Goldmark. Über den jährlich vom statistischen Bundesamt erhobenen Baupreisindex, lassen sich die Baukosten zum Zeitpunkt der Reparatur oder Wiedererrichtung nach einem versicherten Gebäudeschaden ermitteln, die dann vom Versicherer übernommen werden. Dieses Verfahren stellt also sicher, dass sich der Versicherungswert stets den aktuellen Baupreisen anpasst, obwohl sich der in der Police aufgeführte Wert 1914 nicht verändert.
Möglichkeiten, den Wert 1914 zu ermitteln
Kennen Sie den Baupreis Ihrer Immobilie, ist es möglich, den Wert 1914 zu berechnen und eine Formel zu nutzen. Wie Sie dabei vorgehen, erläutert heim-und-immobilie.de Schritt für Schritt im Ratgeber „Wert 1914 umrechnen“. Fehlt wie bei vielen älteren Gebäuden die Information zum Baupreis, müssen Sie nicht unbedingt einen von der Versicherung anerkannten Bausachverständigen einschalten. Die Wertermittlung 1914 für Gebäude ist ebenso über den Wertermittlungsbogen 1914 möglich.
Wertermittlungsbogen 1914: So funktioniert das Formular
Der Wertermittlungsbogen 1914 fragt den Gebäudetyp sowie die Ausstattung der Immobilie ab und weist jedem Merkmal einen Wert in Mark pro Quadratmeter zu. Hochwertige Ausstattungsmerkmale, wie ein Dach aus Naturschiefer oder eine Fußbodenheizung, haben Zuschläge zur Folge. Bei unterdurchschnittlich einfachen Ausführungen wie einem PVC-Boden auf Estrich oder Fenstern mit Einfachverglasung erfolgen dagegen Abschläge. Im Anschluss geben Sie die Wohnfläche pro Etage (auch die Nutzfläche im Keller oder im nicht ausgebauten Dachgeschoss) an. Aus der Anzahl der berechneten Quadratmeter und dem Wert pro Quadratmeter können Sie per Multiplikation den Wert 1914 ermitteln. Über den aktuellen Baupreisindex berechnen Sie dann den heutigen Neubauwert der Immobilie:
Neubauwert = Versicherungssumme 1914 x aktueller Baupreisindex / 100
Wo finde ich den Wert 1914?
Falls Sie bereits eine Wohngebäudeversicherung für Ihre Immobilie haben, finden Sie den Wert 1914 in Ihrem Versicherungsschein. Wir empfehlen allerdings, bei einem Versichererwechsel den Wert 1914 neu zu ermitteln. Schließlich bildet dieser die Basis für die späteren Leistungen Ihrer Versicherung. Je nach Versicherer gibt es teils unterschiedliche Definitionen der Wohn- und Nutzfläche. Der Wert 1914 kann daher je nach Gesellschaft abweichen. Für den Unterversicherungsverzicht ist es wichtig, dass die Berechnung nach den Vorgaben des jeweiligen Versicherers erfolgt.
Mit unserem kostenlosen und unabhängigen Tarifvergleichsrechner für die Gebäudeversicherung berechnen Sie den Wert 1914 in weniger als fünf Minuten. Unser System fragt alle Angaben für den Wertermittlungsbogen 1914 ab und ermittelt die Versicherungssumme. Im Ergebnis erhalten Sie mit nur einer Berechnung einen Tarifvergleich, der Ihnen alle wesentlichen Informationen zu den Leistungen und Beiträgen der Tarife zahlreicher Versicherer liefert. So finden Sie leicht Ihren neuen Versicherer und beantragen Ihre Wohngebäudeversicherung bequem online.
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