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Die Preise für Gas waren in Deutschland nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 über Jahre hinweg relativ stabil. Dies änderte sich im Herbst 2021 infolge der steigenden Nachfrage angesichts der wirtschaftlichen Erholung von der Coronapandemie und dem Beginn der Heizperiode. Seit dem Frühjahr 2022 waren die Gaspreise durch die fehlenden Gaslieferungen Russlands infolge des Ukrainekrieges regelrecht explodiert. Für viele Verbraucher verteuerten sich ihre Energiekosten im Vergleich zu den Vorjahren um ein Vielfaches. Seit dem Herbst 2022 sanken die Gaspreise wieder und erreichten bis zum Frühjahr 2024 für Neuverträge je nach Region und Anbieter ein Niveau im hohen einstelligen Centbereich je kWh. Aufgrund der teils hohen Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern und Tarifen und dem damit vorhandenen Sparpotenzial von bis zu mehreren hundert Euro pro Jahr ist ein Gaspreisvergleich sehr zu empfehlen.

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Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

Der Gaspreis setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, von denen einige durch den Gesetzgeber bzw. durch die Bundesnetzagentur festgelegt werden. Andere kann der Gasversorger hingegen zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen. Diese Zusammensetzung des Gaspreises sieht wie folgt aus:

  • Beschaffungs- und Vertriebskosten, Marge: Die Kosten für den Einkauf und den Vertrieb des Erdgases sowie die Gewinnmarge des Versorgers machen den größten Teil des Gaspreises aus. Stark gestiegene Beschaffungskosten aufgrund einer Drosselung vor allem der russischen Gaslieferungen sowie einer parallel gestiegenen Nachfrage sind maßgeblich für die seit Ende 2021 in die Höhe schießenden Gaspreise verantwortlich. Die Großhandelspreise sind seit 2023 zwar wieder gesunken, liegen aber noch etwa dreimal höher als vor der Energiekrise.
  • Netzentgelt und Entgelt für Messstellenbetrieb: Die Kosten für das an die Netzbetreiber zu zahlende Netzentgelt sowie die Entgelte für Messung, Messstellenbetrieb (Gaszähler) und Abrechnung verteilt der Gasanbieter auf seine Endverbraucher im jeweiligen Versorgungsgebiet. Die Höhe des Netzentgeltes sowie des Entgeltes für den Messstellenbetrieb legt die Bundesnetzagentur fest, wobei es regionale Unterschiede gibt. Mit dem Netzentgelt werden der Betrieb, die Wartung und der Ausbau des Gasnetzes finanziert.
  • Steuern, Abgaben und Umlagen: Der Staat erhebt auf Erdgas neben der Mehrwertsteuer zusätzlich eine Gassteuer in Höhe von 0,55 ct/kWh. Die im Zuge des Entlastungspakets auf 7 % abgesenkte Mehrwertsteuer wurde ab dem 01. April 2024 wieder auf 19 % angepasst und die CO2-Abgabe erhöht. Zudem zahlen Gasnetzbetreiber eine Konzessionsabgabe an die Kommunen, die ebenfalls auf die Endverbraucher verteilt wird, damit die Gasnetzbetreiber Gasleitungen unter deren Straßen und Wegen errichten und betreiben dürfen.

Grundpreis und Arbeitspreis beim Gas

Wie der Strompreis setzt sich auch der Preis für Gas aus einem Grundpreis und einem Arbeitspreis zusammen:

  • Der Grundpreis, teils auch Zählerpreis genannt, ist unabhängig von Ihrem Gasverbrauch und wird vertraglich festgelegt. Er beinhaltet beispielsweise die Kosten für die Installation und die Wartung des Gaszählers, die Messung des Verbrauchs sowie für die Rechnungserstellung.
  • Den Arbeitspreis oder auch Verbrauchspreis berechnet der Gasversorger hingegen je Kilowattstunde (kWh) Gas, die der Kunde tatsächlich verbraucht. Er dient beispielsweise dazu, die Einkaufs- und Vertriebskosten zu begleichen.

Bei der Wahl des für Sie passenden Gasvertrags spielen die Höhe und das Verhältnis von Grund- und Arbeitspreis eine wichtige Rolle. Denn diese beiden Preise bestimmen, wie hoch am Ende Ihr tatsächlicher Gaspreis sein wird. Als Faustregel gilt, dass sich für Haushalte mit hohem Verbrauch eher ein Vertrag mit höherem Grundpreis und niedrigem Arbeitspreis lohnt. Denn je höher der Verbrauch ist, desto größer ist auch der Anteil der Kosten je kWh an den gesamten Gaskosten. Im Gegensatz dazu profitieren Haushalte mit geringem Verbrauch eher, wenn sie sich für einen Vertrag mit niedrigerem Grundpreis und höherem Arbeitspreis entscheiden.

Gaspreis in Kilowattstunden oder Kubikmetern

Wenn Sie schon einmal einen genaueren Blick auf Ihren Gaszähler geworfen haben, ist Ihnen sicher aufgefallen, dass dieser die abgenommene Gasmenge in Kubikmetern (m3) misst. Ihr Gaspreis wird jedoch pro kWh berechnet. Der Grund dafür ist, dass Ihr Gaszähler lediglich registriert, wieviel Gas Sie aus dem Gasnetz beziehen, aber dessen Energiegehalt nicht kennt. Im Durchschnitt enthält 1 m3 Gas zwischen 10 und 11 kWh Energie. Der exakte Energiegehalt ist jedoch abhängig von der chemischen Zusammensetzung des Gases und kann sich in einzelnen Gasnetzen unterscheiden.

Für die Umrechnung Ihres Gasverbrauchs zwischen kWh und m3 nutzt Ihr Versorger 2 Kennzahlen, die ihm der örtliche Gasnetzbetreiber übermittelt: den Brennwert des Gases (grob gesagt: dessen Energiegehalt je Volumen bei Normbedingungen) und die Zustandszahl. Letztere beschreibt das Verhältnis des Betriebsvolumens (Volumen des Gases, wie es im Gasnetz vorliegt) zum Normvolumen (Volumen bei Normbedingungen). Die Formel zur Umrechnung lautet:

$$ {\mathsf{Energieverbrauch\,(kWh)}} = {\mathsf{Gasmenge\,(m³)\,x\, Brennwert\,(kWh/m³) \,x\,Zustandszahl}} $$

Mit dem so berechneten Gasverbrauch in kWh lassen sich anschließend die Gaskosten ermitteln:

$$ {\mathsf{Gaskosten\,(Euro)}} = {\mathsf{Grundpreis\,+\, Gasverbrauch\,(kWh) \,x\,Gaspreis\,(Euro/kWh)}} $$

Damit Sie die Richtigkeit der Berechnung nachvollziehen können, sollte diese auf jeder Abrechnung, die Sie von Ihrem Gasversorger erhalten, angegeben sein.

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Wie viel zahlt ein Durchschnittshaushalt jährlich für Gas?

Wie hoch die jährlichen Kosten eines Haushalts für Gas im Durchschnitt sind, ist von 2 Größen abhängig: dem Gaspreis und dem Verbrauch. Letzterer hängt selbst von mehreren Faktoren ab, darunter der zu beheizenden Wohnfläche sowie der Haushaltsgröße, welche unter anderem den Warmwasserbedarf bestimmt. Durch die Wahl einer niedrigeren Raumtemperatur, wassersparendem Verhalten etc. lässt sich der Gasverbrauch positiv beeinflussen.

Der Gaspreis hingegen ist im Gasvertrag festgelegt und setzt sich wie oben beschrieben, vor allem aus den Beschaffungs- und Vertriebskosten des Versorgers sowie den Netzentgelten, Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen. Der Gaspreis lag 2020 bei durchschnittlich etwa 6 ct/kWh. Für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh Gas ergaben sich daraus Gesamtkosten von rund 1.200 Euro pro Jahr. Seither stieg der Gaspreis jedoch rasant. Im September 2022 erreichte er für Neuverträge mit ca. 40 Cent je kWh seine Spitze und begann dann wieder deutlich zu sinken. Im November 2022 betrug er noch rund 22 ct/kWh. Für einen im November 2022 neu abgeschlossenen Gasvertrag muss der oben genannte Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh demnach durchschnittlich rund 4.400 Euro im Jahr bezahlen.

Mit Beginn des Jahres 2023 entspannte sich der Gaspreis in Deutschland aufgrund des milden Winters, der LNG-Importe und gut gefüllter Gasspeicher weiter. Anfang Februar 2023 betrug der Gaspreis für neu abgeschlossene Lieferverträge je kWh durchschnittlich „nur“ noch 12 Cent und lag damit genau an der Grenze der sogenannten „Gaspreisbremse“. Die Gaspreisbremse unterstützte im Jahr 2023 private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen sowie Einrichtungen für Gesundheit, Pflege, Bildung und Forschung. So mussten die Abnehmer für 80% der im Vorjahr verbrauchten kWh maximal 12 Cent brutto je kWh bezahlen. Für den darüber liegenden Gasverbrauch zahlten die Verbraucher dann den mit ihrem jeweiligen Versorger vereinbarten Tarifpreis.

Da die Gaspreise für Neuverträge im Frühjahr 2024 je nach Anbieter und Region auf unter 10 Cent je kWh gefallen sind, lohnt sich ein Gaspreisvergleich besonders, um durch einen Wechsel zu einem günstigeren Gasanbieter bares Geld zu sparen.

Was beeinflusst die aktuelle Gaspreisentwicklung?

Wie sich der Gaspreis aktuell entwickelt, hängt vor allem vom Einkaufspreis für Erdgas auf dem Weltmarkt ab, der von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Die Gasversorger reichen den Einkaufspreis im Rahmen der Beschaffungs- und Vertriebskosten zuzüglich einer Marge an ihre Kunden weiter. Fallende Erdgaspreise aufgrund steigender Fördermengen spiegelten sich in den 2010er-Jahren auch in den Gaspreisen deutscher Verbraucher wider. Umgekehrt führte die weltweit steigende Nachfrage im Herbst 2021 hierzulande zu deutlich höheren Preisen.

Für den weiteren Anstieg der Gaspreise 2022 waren hingegen die verringerten bzw. ganz eingestellten Gaslieferungen Russlands als Reaktion auf die EU-Sanktionen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine verantwortlich. Um ihre Kunden trotzdem mit Gas beliefern zu können, müssen die Gasversorger kurzfristig große Mengen teuren Gases auf dem Weltmarkt zukaufen. Gaskunden konnten seither einen extrem steigenden Gaspreis für Neuverträge beobachten, der im September 2022 mit etwa 40 Cent je kWh seinen Höhepunkt fand. Danach fiel der Gaspreis für Neuverträge wieder deutlich und erreichte im Frühjahr 2024 einen Stand von je nach Region und Anbieter unter 10 Cent je kWh. Aufgrund der starken Preisschwankungen lohnt es sich, immer wieder die Preise zu vergleichen, um günstige Anbieter zu finden und Geld zu sparen.

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Günstige Gaspreise sichern mit dem Gaspreisrechner

Angesichts der angespannten Lage auf dem Gasmarkt ist es aktuell besonders wichtig, regelmäßig Gasanbieter zu vergleichen. Denn theoretisch kann Ihr derzeitiger Versorger Ihren Gaspreis jederzeit – auch bereits kurz nach Vertragsabschluss – erhöhen und so unter Umständen einen erneuten Gasanbieterwechsel nötig machen.

Um sich vor plötzlichen Preiserhöhungen zu schützen, achten Sie bei der Wahl Ihres Gasversorgers darauf, dass dieser Ihnen mindestens eine eingeschränkte Gas-Preisgarantie für die Dauer der Mindestvertragslaufzeit bietet. Sehr einfach gelingt das mit dem Gaspreisrechner auf heim-und-immobilie.de. Denn dieser verfügt u. a. über Filteroptionen, mit denen Sie sich ausschließlich Verträge mit einer Preisgarantie der von Ihnen gewünschten Art und Dauer anzeigen lassen können. So finden Sie in wenigen Minuten aus mehr als 1.000 Gastarifen ein für Sie günstiges Angebot.

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Häufige Fragen und Antworten kurz erklärt

Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen: Während Grundversorger die Gaspreise anpassen dürfen, wenn sich Kosten verändern, auf die sie selbst keinen Einfluss haben, muss bei einem Gas-Sondervertrag das Recht zur Preisänderung vertraglich geregelt sein. Zudem muss Ihr Gasanbieter Sie in jedem Fall rechtzeitig und verständlich über die bevorstehende Preiserhöhung informieren. In der Grundversorgung beträgt diese Informationsfrist 6 Wochen, bei Sonderverträgen einen Monat. Das Ankündigungsschreiben muss zwingend einen Hinweis auf Ihr Sonderkündigungsrecht enthalten – ansonsten ist die Preiserhöhung ungültig.

Bei einer Gaspreiserhöhung steht Ihnen ein Sonderkündigungsrecht zu. Um von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen, müssen Sie die Kündigung selbstständig und schriftlich bei Ihrem bisherigen Versorger einreichen. Weisen Sie dabei in Ihrem Kündigungsschreiben ausdrücklich darauf hin, dass Sie Ihr Sonderkündigungsrecht nutzen, und nennen Sie die Preiserhöhung als Kündigungsgrund.

Neben dem Gaspreis bestimmt auch Ihr persönliches Verhalten, wie viel Sie für Gas bezahlen. Eine wichtige Maßnahme, um Gas zu sparen und die Kosten zu reduzieren, ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage. Daneben helfen aber auch energieeffizientes Lüften, eine niedrigere Raumtemperatur, kürzeres Duschen etc. dabei, Energie einzusparen.

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