Wie setzen sich die Kaufnebenkosten zusammen?
Zu den klassischen Kaufnebenkosten zählen die Maklerprovision, die Gebühren für den Notar und den Grundbucheintrag sowie die Grunderwerbsteuer.
Beim Immobilienkauf spielt es keine Rolle, ob Sie ein Grundstück, ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen – die vorgenannten Positionen fallen immer an. Lediglich die Maklerprovision können Sie sich ersparen, wenn der Eigentumswechsel ohne die Vermittlung eines Maklers stattfindet.
Zusätzlich können mit einem Immobilienkauf weitere Kosten z. B. für die Erstellung von Gutachten oder für die Sanierung, Modernisierung und Renovierung der zu erwerbenden Immobilie anfallen.
Nebenkosten beim Immobilienkauf | Höhe der Kosten |
Kosten für Notar | ca. 1,60 % des Kaufpreises |
Grundbucheintrag | ca. 0,6 % des Kaufpreises |
Grunderwerbsteuer | je nach Bundesland 3,5 % bis 6,5 % des Kaufpreises |
Gegebenenfalls Maklerprovision* | je nach Bundesland 3,57 % bis 7,14 % des Kaufpreises* |
Zusätzlich gegebenenfalls Immobiliengutachten | ca. 500 bis 1.500 €, je nach Art, Umfang und Verkehrswert |
Zusätzlich Kosten für Sanierung, Modernisierung, Renovierung und Umzug | variabel |
* Seit Dezember 2020 ist die Zahlung der Maklerprovision gesetzlich neu geregelt. Wurde der Makler vom Verkäufer beauftragt, muss der Käufer nur noch maximal 50% der Maklerprovision bezahlen und erst dann, wenn der Verkäufer oder der Makler nachweisen kann, dass der Verkäufer seinen Anteil an der Maklerprovision bereits entrichtet hat. Eine andere Verteilung, in der zum Beispiel der Käufer allein für die Provision aufkommen muss, ist unzulässig. |
Auch, wenn Sie ein Haus bauen wollen und Sie dafür das notwendige Baugrundstück kaufen, müssen Sie die vorgenannten Kaufnebenkosten für den Grundstückskauf aufbringen.
Bei einem Hausbau fallen jedoch zusätzliche Baunebenkosten an:
Nebenkosten beim Hausbau | Höhe der Kosten |
Bauplanung Architektenleistungen | zwischen 12 und 15% der Bausumme, je nach Vorhaben und Leistung |
Bauantrag | ca. 0,5 % der Bausumme |
Baugenehmigungskosten | zwischen 0,2 und 0,7 % der Bausumme, je nach Gemeinde |
Bauherrenhaftpflichtversicherung Bauleistungsversicherung Feuerrohbauversicherung | ca. 1.200 € für ein normales Einfamilienhaus |
Vermessung | zwischen 1.500 und 2.500 € |
Erschließungskosten | ca. 15.000 – 20.000 € für ein normales Einfamilienhaus |
Gutachten für Baugrund | ca. 0,5% der Bausumme |
Prüfstatiker | ca. 1.500 € abhängig vom Projekt |
Baubegleitung, Bauaufsicht | ca. 2.100 € für ein normales Einfamilienhaus |
Baumfällarbeiten Freimachen des Grundstücks | ab 1.500 € je nach Bedarf |
Abrisskosten alter Gebäude | je nach Bedarf |
Erdaushub, Erdaufschüttung, Erdschiebearbeiten | zwischen 20 und 80 € je Kubikmeter und je nach Bedarf |
Außenanlagen Gartenbepflanzung | ab 10.000 € je nach Bedarf |
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So berechnen Sie die Kaufnebenkosten
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Kaufnebenkosten – eine einmalige Sache?
Die Immobilie, egal ob Eigentumswohnung, Haus oder Grundstück ist gekauft, die Kaufnebenkosten für Makler, Notar, Grundbuch und Grunderwerbssteuer sind bezahlt. Dann haben Sie Ihre wesentlichen Pflichten beim Immobilienkauf erfüllt.
Lassen Sie in Ihrer Finanzplanung jedoch die Folgekosten für die Unterhaltung der erworbenen Immobilie nicht außer Acht. Neben der Grundsteuer sind Gebühren für die Wasser- und Energieversorgung, die Abwasser- und Müllentsorgung sowie die Straßenreinigung zu zahlen. Zudem müssen Gelder für Reparaturen und die Instandhaltung der Immobilie zurückgelegt werden. Haben Sie eine Eigentumswohnung gekauft, werden diese Kosten als Hausgeld bezeichnet.
Häufige Fragen und Antworten kurz erklärt
Die Angabe der Kaufnebenkosten in Prozent ist vor allem davon abhängig, in welchem Bundesland die Immobilie erworben wird. Zudem spielt es eine Rolle, ob ein Makler den Eigentümerwechsel der Immobilie vermittelt und begleitet und wie hoch dessen Maklerprovision ausfällt. Aus diesen Gründen können die Kaufnebenkosten zwischen 12,5 und 16,5 % betragen.
Egal, ob Sie ein Grundstück, ein Haus oder eine andere Immobilie kaufen: Bei jedem Kauf fällt in Deutschland die Grunderwerbsteuer an. Diese wird etwa 6 bis 8 Wochen nach der Beurkundung Ihres Kaufvertrags fällig. Der Grunderwerbsteuerbescheid informiert Sie über die Höhe und die reguläre Zahlungsfrist von 4 Wochen.
Die Höhe der Grunderwerbssteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises. Die Grunderwerbsteuer beträgt zum Stand April 2021 in:
Baden-Württemberg | 5,0 % | Niedersachsen | 5,0 % |
Bayern | 3,5 % | Nordrhein-Westfalen | 6,5 % |
Berlin | 6,0 % | Rheinland-Pfalz | 5,0 % |
Brandenburg | 6,5 % | Saarland | 6,5 % |
Bremen | 5,0 % | Sachsen | 3,5 % |
Hamburg | 4,5 % | Sachsen-Anhalt | 5,0 % |
Hessen | 6,0 % | Schleswig-Holstein | 6,5 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 6,0 % | Thüringen | 6,5 % |
Erwerben Sie die Immobilie für die Eigennutzung und damit privat, lassen sich die Kaufnebenkosten nicht von der Steuer absetzen. Kaufnebenkosten sind jedoch absetzbar, wenn Sie eine Immobilie gewerblich nutzen oder vermieten. In diesem Fall können Sie sowohl die Notar- und Grundbuchkosten, die Grunderwerbsteuer sowie die Maklerprovision steuerlich absetzen.