Mietkauf: Alternative zur normalen Immobilienfinanzierung
Unter einem Mietkauf wird ein besonderer Mietvertrag verstanden, in dem der Vermieter dem Mieter das Recht einräumt, eine zuvor gemietete Immobilie im späteren Verlauf käuflich zu erwerben. Die Konditionen können sich hierbei stark unterscheiden. So kann ein Mietkauf verpflichtend sein oder optional bestehen.
Ein bindender Mietkaufvertrag läuft in der Regel zwischen 10 und 20 Jahren. Dabei wird die Immobilie über die Miete finanziert, wobei ein Teil dieser vom Vermieter als Mietzins einbehalten wird. Eventuell kann zum festgelegten Stichtag auch noch ein Restkaufpreis zu leisten sein. Theoretisch ist es über einen Mietkauf möglich, das gewünschte Eigenheim nahezu ohne Eigenkapital oder ein Darlehen abzubezahlen.
Bei einem Optionskauf legt sich der Mieter nicht gleich bei Vertragsbeginn auf den Kauf einer Immobilie fest, sondern erhält lediglich eine Auflassungsvormerkung im Grundbuch, welche ihm das Erstkaufrecht zusichert. Der Kaufpreis wird jedoch bereits bei Vertragsabschluss festgelegt. Optionskäufe laufen für gewöhnlich länger als ein herkömmliches Mietkaufmodell, meist 25 Jahre. Danach muss sich der Mieter entscheiden, ob er die Immobilie erwerben möchte oder nicht. Die Mietzahlungen beeinflussen den Kaufpreis beim Optionskauf nicht, sondern sind als Nutzungsgebühr anzusehen.
Zu den Vorteilen beim Mietkauf zählen unter anderem eine hohe finanzielle Unabhängigkeit über den Mietzeitraum hinweg, kein oder wenig benötigtes Eigenkapital sowie oftmals stabile Mieten, sofern dies nicht anders im Vertrag vereinbart wurde.
Als Nachteile stehen diesen meist höhere Mieten, keine Absicherung bei eigener Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz des Verkäufers und das oft eigenständige Tragen der Instandhaltungskosten gegenüber. Zudem werden Mietkäufe selten angeboten, was die Auswahl an Immobilien stark einschränkt. Auch erhalten Mieter keine staatliche Förderung oder Mitspracherechte bei Umbauarbeiten, bis der vollständige Kaufpreis gezahlt ist.